Übersicht Netzverbund Wasserverband Oleftal

Netzverbund

Wesentliche Aufgabe des Wasserverband Oleftal ist die Sicherung der Trinkwasserversorgung der Bürger*innen seiner Mitgliedskommunen. Kernelemente dieser Aufgabe sind einerseits die Erschließung ausreichender Wasservorräte, andererseits die Schaffung und der Erhalt der für eine angemessene Versorgungssicherheit erforderlichen Infrastruktur zur Aufbereitung und Verteilung des Wassers. Niemand möchte sich heute vorstellen, einmal längere Zeit ohne leitungsgebundene Trinkwasserversorgung zu sein, allein schon aus hygienischer Sicht.

Schon seit einigen Jahren ist zu beobachten, dass Niederschläge auch in unserer Region seltener fallen, dann aber häufig deutlich stärker. Glücklicherweise ermöglicht es die Oleftalsperre auch konzentriert fallende Niederschläge zu speichern und das Wasser erst nach und nach, z.B. zur Trinkwasserversorgung, zu nutzen. So wurde die Bewirtschaftung der Wasservorräte in der Talsperre an die klimatischen Veränderungen angepasst. Dabei hatte die Wasserbereitstellung zur Trinkwasserversorgung unserer Region einen besonderen Stellenwert. Dies ist gut, sichert es doch die wichtigste Bezugsquelle für die Wasserversorgung durch den Wasserverband Oleftal. Darüber hinaus nutzt der Verband in Kall, Marmagen und Dahlem kleinere Brunnen und Quellen zur Wassergewinnung.

An allen Gewinnungsstandorten betreibt der Wasserverband Oleftal Anlagen zur Aufbereitung des Wassers zu Trinkwasser. So auch an der Oleftalsperre. Hier ist eine funktionierende Aufbereitung besonders wichtig, weil Oberflächenwasser, anders als Grundwasser, weder beim Durchströmen des Bodens eine Filtration erfahren hat noch durch überlagernde Bodenschichten gegenüber äußeren Einflüssen geschützt ist.

Die Trinkwasseraufbereitung an den Standorten in Kall, Marmagen oder Dahlem kann im Notfall vorübergehend durch eine Trinkwasserlieferung aus Hellenthal ersetzt werden. Die Nutzung der Oleftalsperre zur Trinkwasserversorgung ist jedoch zu groß, um den Standort in Hellenthal innerbetrieblich angemessenen ersetzen zu können.

Bei Betriebsunterbrechungen des Produktionssystems am Standort in Hellenthal, beispielsweise durch Feuer, Explosion oder Einbruch und Vandalismus braucht der Verband daher eine Alternative, mit deren Hilfe er eine leitungsgebundene Notversorgung sicherstellen kann. Geeignete Grundwasservorkommen stehen hierzu in unserer Region nicht zur Verfügung.

Der nun vereinbarte Netzverbund mit seinen Nachbarn in Rheinland-Pfalz, den Landwerken Eifel AöR, ist daher für den Wasserverband Oleftal ein Meilenstein in der Ausgestaltung der Versorgungssicherheit. Der hinterlegte Trinkwasserliefervertrag beruht auf Gegenseitigkeit und sichert dem Wasserverband Oleftal in Notzeiten eine unabhängige Trinkwasserlieferung von bis zu 1 Million Kubikmetern jährlich. Damit ist für unsere Region eine angemessene Notversorgung sichergestellt, wie sie insbesondere auch die Bundesregierung in ihrem „Konzept Zivile Verteidigung“ von den Versorgungsunternehmen einfordert.

Derzeit ertüchtigen beide Versorgungsunternehmen hierzu ihre Infrastruktur. So baut der Wasserverband Oleftal eine Trinkwassertransportleitung mit einer Länge von etwa 14 Kilometern zwischen seinem Hochbehälter in Giescheid und dem Hochbehälter Gericht an der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz. Die damit zukünftig geschaffene Möglichkeit einer Einspeisung von Trinkwasser in das Versorgungsnetz des Wasserverband Oleftal in den Höhenlagen der Eifel ist für dessen weitere Verteilung ideal und die Bezugsmöglichkeit deckt etwa die Hälfte des Bedarfes des Verbandes zur Versorgung seines Verbandsgebietes. Ziel ist, diese Infrastruktur bis zum Jahr 2022 in Betrieb zu nehmen.

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